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Vorsteherwechsel im Rauhen Haus
Bischöfin Kirsten Fehrs, die den Gottesdienst in der Hammer Dreifaltigkeitskirche leitete, hob „die segensreiche Arbeit“ hervor: „Wir werden als Kirche und Diakonie in dieser Gesellschaft gebraucht“, sagte die Bischöfin. Andreas Theurich wurde im Gottesdienst auch in die Brüder- und Schwesternschaft, die geistliche Gemeinschaft des Rauhen Hauses, aufgenommen.
Zum Gottesdienst und anschließendem Empfang im Wichern-Forum auf dem Stiftungsgelände waren zahlreiche Gäste aus Kirche, Diakonie, Sozialarbeit und Gesellschaft vertreten. Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard sagte über die Arbeit des Rauhen Hauses: „Wir brauchen die Initiative RKS (Anm. Religions- und Kultursensibilität) in einer multikulturellen Stadt wie Hamburg.“ Sie dankte außerdem für die Möglichkeit, dass gemeinsam mit der Stadt ein Duales Studium Soziale Arbeit an der Ev. Hochschule starten wird. Diakonie-Landespastor Dirk Ahrens dankte dem scheidenden Vorsteher für „sein Engagement und seine Expertise“, die er als Aufsichtsratsmitglied des Diakonischen Werks für die soziale Ausgestaltung Hamburgs eingebracht habe. Das Rauhe Haus sei ein wichtiges Mitglied der Diakonie, „deshalb freuen wir uns, dass wir den neuen Vorsteher bereits seit Jahren durch gute Zusammenarbeit kennen und schätzen“, so Ahrens.
Friedemann Green strich in seiner Abschiedsrede den bleibenden Auftrag der Diakonie heraus. „Als Christen haben wir einen großen Schatz an Sprache und Geschichten, die vom Leben erzählen, das wollen wir auf der Basis von Akzeptanz und Toleranz weiterhin in die multireligiöse Gesellschaft einbringen“, so Green. Andreas Theurich versicherte in seiner Begrüßungsrede, Das Rauhe Haus werde ein verlässlicher Partner der Diakonie, Kirche und des sozialen Hamburgs zum Besten der Stadt und ihrer Menschen bleiben, und „auch zukünftig mit guten Ideen und manchmal kritisch-konstruktiv für soziale Innovationen sorgen“, so Theurich.
Das Amt des Vorstehers geht zurück auf Johann Hinrich Wichern, der 1833 Das Rauhe Haus gründete. Andreas Theurich ist der zwölfte Vorsteher der Stiftung, die als Gründungsort der heutigen Diakonie der evangelischen Kirche gilt. Rund 1.200 Mitarbeitende betreuen mehr als 1.400 junge und alte Menschen, unterrichten und bilden knapp 2.250 Schüler und Studierende aus. Der Sitz der Stiftung befindet sich seit der Gründung in Hamburg-Horn. In den vergangenen Jahrzehnten hat Das Rauhe Haus Angebote im gesamten Stadtgebiet und im Umland aufgebaut, die wohnortnahe Hilfen ermöglichen. Die Stiftung ist an rund 100 Adressen in Hamburg und im südlichen Schleswig-Holstein tätig. Folgende Bereiche gehören zum Rauhen Haus: Kinder- und Jugendhilfe, Teilhabe mit Assistenz, Sozialpsychiatrie, Pflege, die Ev. Wichern-Schule, die Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, die Ev. Berufsschule für Pflege sowie die Brüder- und Schwesternschaft.