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Reihentest: Gute Erfahrung
Fabritz arbeitet im Bereich Arbeit und Bildung des Stiftungsbereiches Teilhabe mit Assistenz. Da er über pflegerische Vorerfahrung aus der Zeit seiner Ausbildung als Heilerzieher verfügt, hat sich der 35-Jährige gleich gemeldet, als die Anfrage kam: „Ich finde es ja super, etwas dazu beitragen zu können, dass wir die Krise schneller überwinden.“ Es sind rund 50 Klienten, die er und zwei Kolleginnen regelmäßig an vier Vormittagen in der Woche testen. Bei einem korrekten Abstrich muss die Probe an der hinteren Rachenwand entnommen werden. Nach 15 bis 20 Minuten zeigt ein Teststreifen das Ergebnis an. „Das Stäbchen löst schon mal einen Würgereiz aus“, erzählt Christian Fabritz, „weil wir Mitarbeitenden uns auch zweimal wöchentlich testen, weiß ich genau, wie sich das anfühlt und kann besser reagieren.“
Viele Fragen
Am Anfang war vor allen Dingen die Aufklärung wichtig, es gab viele Fragen. Warum sie denn schon wieder getestet werden sollte, wollte eine Klientin wissen, sie sei doch erst in der letzten Woche da gewesen. Ein anderer verstand nicht, warum man ihn testen würde, er fühlte sich doch top-gesund! „Es brauchte Zeit, ihnen die Angst zu nehmen und den Ablauf zu erklären“, sagt Christian Fabritz, „doch die Klientin konnte sich im Anschluss gut darauf einlassen, jeden Dienstag hierherzukommen. Mittlerweile machen das alle toll mit.“
Keine falschen Hoffnungen
Christian Fabritz ist froh, mit seiner zusätzlichen Tätigkeit als Tester nicht nur etwas Sinnvolles zu machen, sondern auch eine Nische gefunden zu haben, die ihm erlaubt, mit jedem der Klienten regelmäßig Zeit für ein kurzes Gespräch zu haben: „So lerne ich viele noch ein bisschen besser kennen.“ Die aktuelle Situation ist häufig Thema, jeder möchte, dass die Krise lieber heute als morgen endet. Doch der Heilerzieher sieht auch die Notwendigkeit, die Dinge annehmen zu können, wie sie gerade sind: „Für mich ist es wichtiger, Verständnis für die Schutzmaßnahmen zu wecken und deutlich zu machen, dass wir alle betroffen sind und alle etwas tun können, als falsche Hoffnungen zu wecken, dass alles bald vorüber ist.“