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Neues Buch: Lebenswelten im Dialog
Das Buch, das im Eigenverlag erschienenen ist, befasst sich in 25 Beiträgen auf gut 100 Seiten damit, warum Kultur- und Glaubenssensibilität heute in vielen Arbeitsbereichen gebraucht wird und wie man sie fördern kann. Daran gearbeitet haben der Bezirk Hamburg-Mitte, das Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation (ikm) und die Stiftung Das Rauhe Haus.
Der persönliche Glauben von Menschen ist keineswegs nur Privatsache. Die zunehmende Diversität stellt neue Anforderungen an die Fachkräfte vor allem in der Verwaltung, in der Sozialen Arbeit, in Bildung und Pflege. Das Projekt will sie hierbei unterstützen. Wie gelingt ein Dialog zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Glaubensvorstellungen? Die Buch-Beiträge u. a. aus Wissenschaft und Verwaltung, Sozialer Arbeit, Gesundheitswesen und Breitensport beschreiben, wie Blockaden überwunden, Entwicklungen angestoßen und ein friedliches Zusammenleben in Vielfalt gefördert werden kann. Auch die Herausforderungen, die auf diesem Weg liegen, werden benannt.
Für ein solches Projekt ist der Bezirk Hamburg-Mitte prädestiniert. Gut die Hälfte seiner Bewohnerinnen und Bewohner hat einen Migrationshintergrund, ihr Anteil ist höher als in den anderen Hamburger Bezirken, ähnlich hoch wie in Berlin-Mitte und Frankfurt am Main und doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Vermutlich sind Menschen mit Wurzeln in allen 194 Ländern der Welt in Hamburg-Mitte vertreten. Entsprechend groß ist auch die Vielfalt bei den Religionszugehörigkeiten und Glaubensvorstellungen.
Bezirksamtsleiter Falko Droßmann: „Diversität in Hamburg-Mitte ist eine Stärke, die mehr Aufmerksamkeit verdient.“ Das vom Bezirk Hamburg-Mitte finanzierte Projekt fördert deshalb den fachlichen Diskurs zum Umgang mit Diversität. Nur auf kulturelle Unterschiede oder Fragen sensibel einzugehen, greife zu kurz, so Falko Droßmann. Auch die Kommunikation über Glauben gehöre dazu.
So kam eine Kooperation mit der Stiftung Das Rauhe Haus zustande, das bereits seit Jahren in seinen Arbeitsbereichen und an der stiftungseigenen Ev. Hochschule Kultur- und Religionssensibilität fördert und die Durchführung des Projekts übernahm. Das Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation (ikm), der dritte Kooperationspartner, ist in vielen Stadtteilen mit Projekten zur Stärkung der demokratischen Kultur und Partizipation präsent, unter anderem innerhalb des Bundesprogramms „Demokratie leben“ und brachte viele Beispiele für glaubens- und kultursensible Good Practice ein.
Lebenswelten im Dialog - Glaubens- und kultursensible Praxis in Hamburg-Mitte, Stiftung Das Rauhe Haus, Dr. Peter Marquard (Hrsg.), 104 Seiten, Hamburg 2020, ISBN 978-3-00-066814-2
Bereits seit Mai ist eine Website mit Interviews, Videos und Podcasts zum Thema online: www.lebenswelten-dialog.hamburg
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