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In der Woche Kita, am Wochenende Uni
Stillsitzen war noch nie sein Ding: Jonas Kröning arbeitet seit acht Jahren in einer Kita. Die Arbeit als Erzieher mit den Kindern macht ihm Spaß. Gleichzeitig engagiert sich der 30-Jährige seit vielen Jahren ehrenamtlich in seiner Kirchengemeinde, denn er möchte etwas bewegen. Seit zwei Jahren studiert er „nebenbei“ an der Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie am Rauhen Haus, um seinen Bachelor zu machen.
Bereits in seiner Erzieherausbildung vor elf Jahren wurde ihm klar, dass das noch nicht alles sein wird. Und für ihn war auch klar, dass er Kirche mitgestalten möchte. Deshalb entschied er sich 2020, sich für ein Studium an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie zu bewerben. Das für ihn passende Angebot war der berufsintegrierende Studiengang Soziale Arbeit und Diakonie. „Für mich ist das die ideale Kombi“, sagt Jonas. „Ich kann mich weiter qualifizieren in der Sozialen Arbeit. Und Diakon zu sein bedeutet für mich, Soziale Arbeit und Religion im Beruf miteinander verbinden zu können.“
In seinem Bachelor-Studiengang musste er sich für einen der fünf thematischen Schwerpunkte entscheiden. Für ihn war das ganz eindeutig „Religionssensible Soziale Arbeit“, die in Schulsozialarbeit, in der Arbeit mit Migrant*innen sowie in der Kinder- und Jugendarbeit überhaupt eine Rolle spielt. „Ich mache in meiner jetzigen Tätigkeit in unserer Kita religionspädagogische Angebote“, erzählt Jonas weiter. „Wir betreuen auch muslimische Kinder. Da ist es gut, mehr über den sensiblen und aufmerksamen Umgang mit Menschen anderer Religionen zu wissen.“
Mittlerweile ist Jonas Kröning im vierten Semester. „Der Start war, bedingt durch Corona, nicht ganz einfach. Es gab so gut wie keine direkten, persönlichen Kontakte. Aber meine Hochschule hat es uns sehr schnell ermöglicht, digital zu studieren. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt er begeistert. „Jetzt studieren wir wieder in Präsenz und haben den direkten Austausch miteinander. Das verändert das Studium, es ist viel lebendiger und es gibt noch mehr Input.“ Das Verhältnis zu den Dozent*innen und den Kommiliton*innen hat sich noch mal vertieft.
Neben der Berufstätigkeit zu studieren ist für Jonas durchaus eine Herausforderung. „Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, gibt es eine kleine Pause, ein gemeinsames Essen mit meiner Frau, ein bisschen Sport … dann geht es noch mal an den Schreibtisch“, erzählt er. „Ich bin eher der Typ, der Gas gibt, bevor sich ein Stau am Ende des Semesters aufbaut.“ Die Präsenzzeiten umfassen sieben Studienwochenenden pro Semester sowie eine Blockwoche. Am Ende des Studiums kommt der Bachelor-Abschluss – und Jonas wird auch das kirchliche Examen für den Diakon*innen-Abschluss ablegen. Das ist ihm wichtig, „egal, wie steinig der Weg ist“, lacht er. Als Christ und als Sozialpädagoge und Diakon möchte er sich weiter in der Kirche einbringen: „Ich möchte gestalten und ich möchte Verantwortung übernehmen.“